Forschung
Kristianstad, Heliga Trefaldighets kyrka
Kristianstad wurde 1614 von dem dänischen König Christian IV gegründet als Festungsstadt zur Verteidigung der damals dänischen Provinz Skåne gegen die Schweden und als kulturelles Prestigeprojekt. Eines der schönsten Gebäude der Stadt ist noch immer die H. Dreifaltigkeitskirche. Mit dem Bau der ebenfalls prestigeträchtigen Orgel dieser Kirche wurde der Hoforgelbauer Johann Lorentz (um 1580-1650), Schüler von Nicolaus Maas, beauftragt. Die Orgel sollte nach dem Vorbild der von Lorentz 1619 fertiggestellten Maas-Orgel im königlichen Schloss Frederiksborg gebaut werden. Offensichtlich war die Tatsache, dass die verfügbare Höhe in Kristianstadt einen 12' Prospekt ermöglichte, der Grund dafür, dass die neue Orgel letztendlich wesentlich großzügiger gestaltet wurde. Obwohl der Vertrag bereits 1619 abgeschlossen worden war, konnte die Orgel erst 1631 (drei Jahre nach der Vollendung der Kirche) fertiggestellt werden. Seit dem Frieden von Roskilde (1657) gehört Kristianstad zu Schweden.
Die Disposition und andere Einzelheiten der Orgel sind uns noch aus mehreren Quellen bekannt. 1889 wurde in das alte Gehäuse ein völlig neues Instrument eingebaut, wobei die alten Prospektpfeifen außer Funktion gestellt wurden. Dieses Instrument musste 1961 einer neuen viermanualigen Neobarock-Orgel weichen. Dabei wurden die Prospektpfeifen leider wieder angeschlossen, was zu (glücklicherweise nicht fatalen) schädlichen Eingriffen führte. Auch das alte Gehäuse musste respektlose Veränderungen über sich ergehen lassen. So wurde das ganze untere Gehäuse des Hauptwerks in einer unpassenden Weise erneuert. Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie für die Rekonstruktion des ursprünglichen Instrumentes wurde ich 2018 beauftragt, Gehäuse und Prospektpfeifen zu dokumentieren. Mittlerweile wurde ein Rekonstruktionsprojekt eingeleitet.
Mehr Informationen finden Sie hier.