Neubauten

Lüttich (B), Église St. Jacques-le-Mineur (III P/35, 1994-98)

Rekonstruktiver Neubau einer dreimanualigen Orgel in einem historischen 16' Gehäuse von 1600, in dem sich möglicherweise ein Instrument von Nicolaas Niehoff befand. Das Konzept basiert auf den großen dreimanualigen Renaissance-Instrumenten von Hendrik und Nicolaas Niehoff mit einigen kleinen Erweiterungen. Viele der Erkenntnisse von Jan van Biezen und mir wurden hier zum ersten Mal in diesem Ausmaß in die Praxis umgesetzt. Besondere Herausforderungen bei diesem Projekt war die Ausarbeitung der Mensuren und die Rekonstruktion des Niehoffschen Klangbildes bei der Intonation. Dabei wurden neben Spuren an den als Modell dienenden alten Pfeifen auch Registrieranweisungen aus der damaligen Zeit berücksichtigt. Mehr Informationen finden Sie hier.

Orgelbauer: Schumacher Orgelbau GmbH (Baelen, B)

Herfelingen (B), St. Niklaaskerk (II P/12, 1991-95)

Bau einer neuen zweimanualigen Orgel im niederländischen Renaissance-Stil. Das Orgelinnere orientierte sich an Instrumenten aus der Utrechter Schule. Für das Pfeifenwerk dienten insbesondere die Orgeln Peter Jansz. de Swarts der Hooglandse Kerk in Leiden (1565) und des Utrechter Doms (1571) als Vorbild. Für die Gestaltung des Gehäuses war eher durch Instrumente aus der südniederländischen Tradition inspiriert (insbesondere durch die Orgel in Quenast). Meine Aufgabe war die allgemeine Beratung und die Ausarbeitung der Mensuren. Mehr Informationen finden Sie hier.

Orgelbauer: Stan Arnauts (Kersbeek-Miskom, B)

Antwerpen (B), Liebfrauenkathedrale, Transeptorgel (1991-93)

Die Veränderungen in der liturgischen Praxis seit dem 2. Vatikanischen Konzil und die Neuorientierung hin zu historisch passenden Instrumenten in der Konzertpraxis führten zu dem Wunsch, in der Antwerper Liebfrauenkathedrale eine zweite große Orgel zu errichten. In der Liturgie wurde der Kontakt zwischen Altar (und dem in dessen Nähe aufgestellten Kirchenchor) und Orgel wichtiger als im Jahr 1891, als die große symphonische Schyven-Orgel an der Westwand gebaut wurde. Und während man im 19. Jahrhundert die modernen Orgeln als für alle Musik geeignet betrachtete, war man jetzt der Ansicht, dass Kompositionen aus der Vergangenheit am besten auf den dazugehörigen Instrumenten klingen. Da auch das vorromantische Repertoire noch mehr als 3 Jahrhunderte umfasst und aus sehr unterschiedlichen Ländern stammt, musste auch für die neue Orgel eine Auswahl getroffen werden. Wir haben uns in Analogie zu den Instrumenten der Familie Silbermann und den für deutsche Kirchen gebauten Orgeln Franz-Joseph Riepps für eine Synthese französischer und deutscher Elemente entschieden. Der Bau dieser Orgel war möglich durch die finanzielle Unterstützung von Agfa-Gevaert und Bayer Belgium. Zusammen mit dem damaligen Kathedralorganisten Stanislas Deriemaeker war ich Sachverständiger bei der Vorbereitung und der Ausführung dieses Projektes. Die Disposition finden Sie hier.

Orgelbauer: Metzler Orgelbau (Dietikon, CH)