Aktuelle Projekte

Aalst (B), Sint-Martinus (III P/50)

Die Orgel der St. Martinuskirche in Aalst (B) wurde ursprünglich 1758-63 von Pieter van Peteghem erbaut. Er war ein Schüler von Jean-Baptiste Forceville und der Stammvater einer berühmten flämischen Orgelbauerfamilie, die während vier Generationen zwischen 1733 und 1868 aktiv war. Die Orgel der St. Martinuskirche war ein dreimanualiges Instrument mit 43 Registern auf Hauptwerk, Rückpositiv, Echo und Pedal. Die Disposition war ein Entwurf von Dieudonné Raick (Organist der Kathedrale in Antwerpen) und Jean-Joseph Boutmy (Organist der Kathedrale in Gent). Die Orgel blieb in ihrer Grundsubstanz weitgehend erhalten bis 1909. In den Jahren 1909-12 führte der Orgelbauer Stevens einen tiefgreifenden Umbau durch, der faktisch einem Neubau im alten Gehäuse unter Wiederverwendung einiger alter Register gleichkam. Alles was von der Gehäusestruktur dem neuen Orgelinneren im Wege war, wurde ohne Rücksicht auf die Statik weggesägt. Von dem Rückpositiv blieb nur die Prospektseite erhalten. Ein neues Positiv wurde ins untere Gehäuse eingebaut und die bis dahin geschlossenen Füllungen auf beiden Seiten des alten Spielschranks wurden durch mit Stoff bespannte Rahmen ersetzt. Bei einem Brand im Jahr 1947 erlitt die Orgel schwere Wasserschäden. In den nächsten Jahren wurden die Schäden durch Stevens behoben und es folgte ein neuer Umbau. Als die heutige Kirchenrestaurierung 2014 begonnen wurde, war die Orgel durch ihre schlechte Konstruktion und minderwertige Materialien schon einige Zeit unspielbar und das Gehäuse durch die Zerstörung der Statik in einem beklagenswerten Zustand. Deshalb wurde entschieden auch die Orgel grundlegend zu restaurieren.

Diese Orgel war eines der größten und wichtigsten Instrumente Pieter van Peteghems und die beste Rehabilitation des prächtigen Gehäuses und der erhaltenen historischen Pfeifen wäre ein Instrument im Geist des ursprünglichen. Deshalb wurde in Absprache mit dem Orgelkomitee, der Stadtverwaltung und der Denkmalbehörde beschlossen, das Konzept von Van Peteghem als Ausgangspunkt für die Restaurierung zu nehmen. Im Prinzip ist eine nahezu vollständige Rekonstruktion von Hauptwerk und Rückpositiv geplant. Das Pedal, das ursprünglich nur in der großen Oktave selbständig war und dann bis f0 eine Oktave tiefer am Hauptwerk angehängt war, bekommt jetzt einen größeren Umfang und wird mit zwei Registern erweitert, die für die Aufführung französischer und deutscher Barockmusik nützlich sind. Anstelle des ursprünglichen Echowerks ist ein Unterpositiv mit einer um einige Register erweiterten Disposition geplant. Die später geöffneten Füllungen im unteren Gehäuse werden wieder geschlossen, bleiben jedoch als Türen zu öffnen. Im geschlossenen Zustand kann das Unterpositiv wieder als Echo benutzt werden, während es im geöffneten Zustand als „vollwertiges“ drittes Werk dienen kann. Das Projekt befindet sich jetzt in der Planungsphase.

Ostende (B), Kapuzinerkirche (I P/12)

Die Orgel der Kapuzinerkirche in Ostende wurde 1853 von Charles Louis Van Houtte (Waregem, B) gebaut. Sie besaß ursprünglich 11 Register auf einem Manual und hatte ein angehängtes Pedal. Um 1890 wurde sie tiefgreifend von Charles Anneessens umgebaut. Nach dem erhaltenen Material zu urteilen handelte es sich bei diesem Umbau um einen Neubau unter Verwendung von Teilen des Gehäuses und der Pfeifen. Von dem Gehäuse blieb nur die Prospektseite erhalten und von den alten Registern wurden 7 ganz oder teilweise übernommen. Im Jahr 1940 wurde die Orgel schwer beschädigt, als während eines Bombardements irgendeine Art Sprengsatz in der Mitte der Windlade explodierte. Abgesehen von einigen Reparaturen am Gehäuse im Jahr 1952 wurde die unspielbare Orgel in diesem desolaten Zustand belassen. Im Jahr 2000 wurde ich mit der Ausarbeitung eines detaillierten Restaurierungsplans beauftragt, und später in diesem Jahr wurde das Orgelinnere wegen der bevorstehenden Kirchenrestaurierung ausgebaut und eingelagert. Die Demontage des Gehäuses folgte drei Jahre später. Obwohl im gleichen Jahr auch meine historische Studie und Baubeschreibung für die Restaurierung/Rekonstruktion der Orgel fertig waren, konnte eine Restaurierung aus verschiedenen Gründen damals nicht stattfinden. 2020 habe ich den Auftrag für eine Aktualisierung des Projektes bekommen, die mittlerweile auch genehmigt worden ist. Die Restaurierung ist für die nächsten Jahre geplant. Das Instrument wird wieder in den Zustand von Van Houtte zurückgeführt werden. Als einzige Erweiterung wird ein bescheidenes freies Pedal mit einem Register hinzugefügt.

Halberstadt (D), Dom (IV P/81? + 2 kleine Orgeln)

Neubau einer großen modernen Orgel hinter dem historischen Prospekt von Heinrich Herbst (1718), als Ersatz für die heutige Eule-Orgel (1965/85). Das Projekt befindet sich noch in der Planungsphase, die Disposition ist noch nicht definitiv festgelegt. Im Fuß der Herbst-Orgel war auf jeder Seite eine kleine einmanualige Continuo-Orgel eingebaut, eine in Chor- und eine in Kammerton. Die Spielschränke dieser beiden Instrumente sind noch immer vorhanden. Geplant ist, diese für zwei neue einmanualige Orgeln zu reaktivieren (eine in Herbst-Stil und eine in italienischem Stil). Mehr Informationen über das geplante Projekt finden Sie hier.

Brüssel (B), Königliches Konservatorium (III P/50)

Die Orgel im Konzertsaal des Königlichen Konservatoriums in Brüssel wurde 1880 von Aristide Cavaillé-Coll erbaut. Aus Geldmangel musste die von ihm geplante Pedaldisposition jedoch stark reduziert werden. 1889 konnte Cavaillé-Coll selbst noch den ursprünglich vorgesehenen Soubasse 32' einbauen, und 1924 fügte sein Nachfolger Mutin weitere Pedalregister auf einer pneumatischen Schleiflade hinzu. Die Register Contrebasse 16' und Flûte 8', die bis dahin die Funktionen der lauten und leisen Labialregister kombinieren mussten, wurden jetzt in der für diese Register üblichen Lautstärke neu intoniert. Während bis 1924 die sukzessiven Eingriffe ein harmonisches Wachstum darstellten, das hauptsächlich zur Vervollständigung des anfänglich geplanten Konzeptes führten, bedeutete ein 1959 durchgeführter Umbau einen radikalen Bruch. Die alte Traktur mit drei Barkermaschinen wurde offenbar buchstäblich herausgerissen und aus der Tragestruktur alles weggesägt, was in dem neuen elektrifizierten Zustand nicht unbedingt notwendig war. Glück im Unglück war jedoch, dass man sich nicht traute, an den Pfeifen und Windladen von Cavaillé-Coll viel zu verändern. Auch der Schaden an der Windversorgung hielt sich in Grenzen. Alle neuen neoklassischen Register wurden auf Zusatzladen eingebaut. Trotz des technisch desaströsen Zustandes kann diese Orgel in ihren wichtigsten Teilen als ein sehr authentisch erhaltenes Instrument betrachtet werden. Deswegen ist eine vollständige Wiederherstellung des Zustandes von 1924 geplant. Dabei wird der in einem Museumsdepot erhaltene Spieltisch und möglicherweise auch eine in einer Orgelbauwerkstatt erhaltene Barkermaschine wieder eingebaut. Hoffentlich wird diese Orgel dann wieder die gleiche große musikalische Ausstrahlung haben wie ihre gleichzeitig gebaute (zweieiige) Zwilingsschwester in Saint-François-de-Sales in Lyon.

Die Restaurierung der Orgel findet im Rahmen einer Restaurierung des ganzen Gebäudes samt Ausstattung statt. Diese wird von dem Brüsseler Architektenbüro Origin geplant bzw. koordiniert, das mich mit der Forschung, der Planung und der Begleitung der Orgelrestaurierung beauftragt hat.

Antwerpen (B), Kirche St. Jacob (Anneessens-Orgel, III P/55)

Die heutige Hauptorgel an der Westwand der St. Jacobskirche in Antwerpen wurde 1884 von Charles Anneessens (Geraardsbergen) auf einer neuen Empore errichtet. Seine Arbeit weist einen eigenen, größtenteils auf dem französisch-symphonischen Orgeltypus basierenden Stil auf. Manche charakteristischen  Merkmale seiner Orgeln sind jedoch möglicherweise auf Einflüsse des Orgelbaus in Großbritannien zurückzuführen, was für ihn einen wichtigen Absatzmarkt darstellte. Das Instrument in Antwerpen war die erste große symphonische Orgel in dieser Stadt. Musikalisch muss sie im Originalzustand ein interessantes Instrument mit einem ausgeprägten eigenen Charakter gewesen sein. Pfeifen und Windladen sind von einer guten Qualität, das technische Konzept wies dagegen mehrere Schwächen auf, die möglicherweise den Zerfall des Instrumentes beschleunigt haben. Im Jahr 1956 wurde die Orgel von der belgischen Fa. Stevens durchgreifend umgebaut. Die technische Struktur wurde in der gleichen respektlosen Weise behandelt, wie man dies einige Jahre später in Brüssel auch wieder gemacht hat. Da man den Pfeifen von Anneessens nicht den gleichen Respekt entgegenbrachte wie denen von Cavaillé-Coll, musste die Antwerper Orgel sehr viel mehr Veränderungen über sich ergehen lassen. 1961 erfolgten noch weitere Veränderungen. Durch die schlechte Qualität von Stevens' Arbeit und die große Trockenheit im Sommer von 2018 wurde die Orgel aufs Neue fast unspielbar. Im Rahmen der gesamten Kirchenrestaurierung ist auch eine Restaurierung der beiden Orgeln vorgesehen. Für Windladen und Pfeifenwerk ist eine Rückführung auf den Originalzustand geplant. Die problematische Traktur wird nicht rekonstruiert sondern nach den besten Vorbildern aus der französisch-symphonischen Tradition neu gestaltet. Wie ursprünglich sollen auch jetzt wieder 3 Barkermaschinen eingebaut werden. Die von Anfang an problematische Windversorgung wird durch Reorganisierung der originalen Regulatorbälge saniert. Da ein Teil der Probleme auf eine zu enge Aufstellung zurückzuführen waren, wird der Prospekt jetzt um ca. 50 cm nach vorne verschoben.

Die gesamte Außen- und Innenrestaurierung samt Ausstattung der Kirche wird von Steenmeijer Architekten (Antwerpen) geplant bzw. koordiniert. Dieses Büro hat mich mit der Forschung, Planung sowie der Begleitung der Restaurierung des Orgelinneren beauftragt. Die Gehäuserestaurierung wird von dem Architekturbüro betreut.

Restaurator: Orgelbau Schumacher GmbH (Eupen, B)

Antwerpen (B), Kirche St. Jacob (Lettnerorgel, II [P]/27)

Die Lettnerorgel der St. Jacobskirche wurde ursprünglich 1726-29 von Jean-Baptiste Forceville erbaut. Petrus Joannes De Volder erneuerte 1831 das Orgelinnere, wobei viele Forceville-Register weitgehend in ihrem ursprünglichen Zusammenhang übernommen wurden. Bei späteren Modernisierungen im 19. und frühen 20. Jahrhundert verschwanden mehrere Register, die Spieltraktur samt Klaviaturen, und die Windversorgung. Trotzdem blieb das Konzept De Volders erkennbar erhalten, einschließlich der meisten übernommenen Forceville-Register. Zweck der neuen Restaurierung ist die Wiederherstellung des De Volder-Zustandes.

Die gesamte Außen- und Innenrestaurierung samt Ausstattung der Kirche wird von Steenmeijer Architekten (Antwerpen) geplant bzw. koordiniert. Dieses Büro hat mich mit der Forschung, Planung sowie der Begleitung der Restaurierung des Orgelinneren beauftragt. Die Gehäuserestaurierung wird von dem Architekturbüro betreut.

Oegstgeest (NL), Groene Kerk (II P/17)

Anlass zu dem Bau der Orgel der Grünen oder St. Willibrorduskirche in Oegstgeest im Jahr 1977 war ein schon lang gehegter Wunsch, die kleine, um 1657 von Hans Wolf Schonat gebaute Orgel der Alten Kirche in Amsterdam zu rekonstruieren. Diese Orgel enthielt auch noch einige Register aus der noch von Jan Pieterszoon Sweelinck gespielte Vorgängerorgel (Hendrik Niehoff, 1545). Während das Gehäuse der Schonat-Orgel noch immer in Amsterdam erhalten ist, wurden die Pfeifen 1821 ausgebaut, um sie für eine neue Orgel in einer anderen Kirche wiederzuverwenden. 1940 landde diese mittlerweile mehrfach veränderte Orgel selbst in einer anderen Kirche, weit von Amsterdam entfernt. Dort wurde sie tiefgreifend modernisiert (einschließlich Freipfeifenprospekt und elektropneumatischer Traktur), so dass die historischen Pfeifen als einziger wertvoller Bestandteil übrig blieben. Nach einem gescheiterten Versuch, diese für eine Rekonstruktion in Amsterdam anzukaufen, wurde dort 1965 von Ahrend & Brunzema in das alte Gehäuse ein neues Instrument in Anlehnung an der alten Orgel eingebaut. Nachdem man Anfang der 1970er Jahren dann doch bereit war, die Pfeifen zu verkaufen, wurde in Oegstgeest entschieden, die dort neu zu bauende Orgel als freie Rekonstruktion der kleinen Orgel der Alten Kirche in Amsterdam zu konzipieren und die historischen Pfeifen dort einzubauen. Der Auftrag bekam Orgelbau Metzler (Dietikon, CH), Sachverständiger war Willem Retze Talsma. Obwohl letzterer sich klanglich eine wirkliche Rekonstruktion  vorstellte, war das Endergebnis doch noch ziemlich stark von der Ästhetik der damaligen neuen Metzler-Orgeln geprägt. Auch die Windversorgung wurde nach den damaligen modernen Prinzipien angelegt. Jetzt, nach 40 Jahren braucht die Orgel eine gründliche Überholung. Außerdem sind zwei Register von Bleikorrosion befallen. Geplant ist, auch die Intonation dem originalen Schonat-Klangideal anzupassen und, wenn die Mittel dafür vorhanden sind, die Windversorgung nach historischen Prinzipien neu zu gestalten. Voraussichtlich wird dies eine der ersten Orgeln, in denen die Ergebnisse unseres Bremer Korrosionsprojektes in der Praxis umgesetzt werden.

Orgelbauer: Henk van Eeken (Herwijnen, NL)

Berne (D), St. Aegidienkirche (II P/26)

Das Hauptwerk der Orgel in der Ev. St. Aegidienkirche in Berne wurde ursprünglich 1596 von Reinhard von Lampeler erbaut. Nach kleineren Veränderungen wurden 1642-43 von Harmen Kröger ein Rückpositiv und Pedaltürme hinzugefügt. 1714 fand ein erster Umbau statt durch Christian Vater, und 1742 wurde die Orgel nochmals umgebaut und erweitert durch Eilert Köhler. Ein nächster grundlegender Umbau wurde 1793-94 durch Georg Wilhelm Wilhelmy durchgeführt. Das Rückpositiv wurde dabei in ein Oberwerk verwandelt. Die Gestaltung des Hauptgehäuses mit Pedaltürmen geht noch größtenteils auf diesen Umbau zurück. Nach weiteren Veränderungen in den Jahren 1893 und 1930 waren noch 15 Register von 1714 oder älter ganz oder teilweise erhalten. Im Jahr 1960 wurde die Orgel durch Alfred Führer nach den Ansichten der damaligen Zeit erneut umgebaut. Das Rückpositiv wurde in einem neuen Gehäuse nach einem Fantasie-Entwurf wiederhergestellt. Für Hauptwerk und Rückpositiv wurden neue Windladen angefertigt. Die Spiel- und Registertrakturen und die Windversorgung wurden vollständig erneuert. Die Disposition wurde in den Zustand von 1742 zurückgeführt. Aus der Zeit vor 1742 sind noch 11 Register größtenteils oder teilweise erhalten geblieben ebenso wie die Pedalwindladen von 1742 und einige Pfeifen von Wilhelmy.

Da die Eingriffe von 1960 dem wertvollen historischen Material nicht gerecht werden und technisch und musikalisch unbefriedigend sind, wurde 2016 beschlossen, eine umfassende Restaurierung vorzubereiten. Zu diesem Zweck wurde ein Sachverständigenausschuss eingerichtet, dem Kantorin und Orgelsachverständige der Oldenburgischen Landeskirche Natalia Gvozdkova, die Orgelsachverständigen Martin Böcker und Peter Golon und ich angehören.

Langemark (B), Kirche Onze-Lieve-Vrouw Madonna (I [P]/11)

Die Orgel der heutigen Liebfrauenkirche in Langemark (Madonna) wurde 1724 von Louis de la Haye (I) als Brüstungsorgel für die St. Catharinenkapelle in Gent gebaut. Als die Kapelle während der französischen Besatzung geschlossen wurde, scheint die Orgel zusammen mit anderen Ausstattungsstücken in Privatbesitz übergegangen zu sein. 1804 wurde die Kapelle als Pfarrkirche von St. Anna neu eröffnet und die Orgel zurückgeschenkt und wieder aufgestellt. 1829 wurde sie von Pierre van Peteghem umgebaut. Er versah die ursprüngliche Brüstungsorgel mit einem neuen Fuß einschließlich Traktur und Klaviatur, baute eine neue Windlade mit einem größeren Klaviaturumfang und veränderte die Disposition. Als 1863 eine neue, größere Kirche gebaut wurde, wurde die Orgel dorthin überführt, und es fanden erneut Veränderungen statt. Die alten Bälge wurden nicht mehr übernommen, sondern durch einen neuen Magazinbalg ersetzt. Bis zum Neubau einer romantischen Orgel an der Westwand im Jahr 1904 verschwanden noch die Klaviatur von 1829 und der Balg von 1863. Nach 1906 fanden keine Wartungen mehr statt, und die alte Orgel, die an einer unauffälligen Stelle in der Kirche stand, wurde offenbar kaum mehr benutzt. Als sie 1957 nach Langemark verkauft wurde, wussten viele Kirchenbesucher angeblich nicht mehr, dass es neben der Schyven-Orgel von 1904 noch eine zweite Orgel in der Kirche gab! Die Überführung nach Langemark wurde weitgehend von Freiwilligen durchgeführt, was wahrscheinlich ein Glück für das Instrument gewesen ist. Sie hatten nicht die Möglichkeiten, weitere Veränderungen durchzuführen. In diesem Zustand ist die Orgel bis heute erhalten. Die mittlerweile genehmigte Restaurierung geht von einer Wiederherstellung des Zustandes von 1829 aus, mit einigen „Retuschen“ im Sinne des ursprünglichen Konzepts von 1724. Diese sind möglich, weil an den betreffenden Punkten der veränderte Van Peteghem-Zustand ebenfalls nicht mehr erhalten ist.